Die Tagionosphäre der Venus entsteht zum Großteil durch Photoionisation der planetaren Neutralatmosphäre und darauffolgende photochemische Prozesse. Ihre hervorstechendsten Eigenschaften sind das Hauptmaximum V2 und die darunterliegende kleinere V1-Schicht. Während V2 hauptsächlich durch solare Strahlung im extremen Ultraviolett erzeugt wird, entsteht die V1 Schicht zum Großteil durch Photoionisation mittels solarer Röntgenstrahlung und sekundäre Einschlagsionisation von Photo-Elektronen. Im Höhenbereich des Hauptmaximums bildet O2+ die größte Ionenkonzentration, in größeren Höhen dominiert O+. Das Maximum von V2 in der Tagionosphäre zeigt sich in den VeRa Messungen von 2006 bis 2014 in Höhen von 135 km bis 145 km. Hierbei ist das Ionosphären-Hauptmaximum in geringeren Höhen zu erwarten, wenn der Sonnenstand hoch und dadurch der Einfallswinkel der solaren Strahlung steil ist. Die Elektronendichte von V2 variiert in den VeRa Messungen von 15e10 bis 55e10 Elektronen/m3, ebenfalls in Abhängigkeit vom solaren Einfallswinkel und der solaren Aktivität. Informationen über weitere Eigenschaften der Venusionosphäre im Vergleich mit Mars finden sich hier.